1. Rigolator 2008 Jedermanntriathlon
von: anfritz |
am 11.06.2008 - 18:10 |
2 Kommentare |
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Am Sonntag den 8. Juni 2008 fand der erste Jedermann Triathlon in Riegel statt. Der Rigolator 2008. Wie mein erster (ziemlich spontaner) Triathlon lief erfahrt ihr in dem Erlebnisbericht.
Eigentlich wollte ich meine ersten Triathlon erst am 29. Juni in Landwasser bestreiten. Von diesem Event wusste ich auch schon länger, doch durch Zufall bemerkte ich noch eine neue Veranstaltung im Triathlon Kalender. Den Riegeler Jedermann Triathlon. Anders als bei Landwasser waren dort nicht 400m zu schwimmen sondern ganze 500m. Zu der Zeit als die Anmeldefrist vorbei war (30.Mai) lief es bei mir überhaupt nicht mit dem schwimmen. Ich meldete mich also nicht an, weil ich nicht daran glaubte die 500m durchzuschwimmen zu können. Doch dann las ich in der Badischen Zeitung das die Anmeldung aufgrund mangelnder Anmeldungen noch verlängert wurde. Also hatte ich noch ein paar mehr Tage Zeit um meine Schwimmform zu verbessern.
Die schlechte Form rührte daher, das ich in den letzten Wochen krank war. Also mied ich das Schwimmbad.
Ein chronologischer Überblick:
Sonntag, 1. Juni
Ich komme von der Sexauer RTF zurück - mit dem Radfahren läuft soweit alles. Form ist nicht berauschend aber ok. Ich überlege mir ob ich in Riegel starten soll, es hängt jetzt nur noch vom schwimmen ab.
Am Abend schreibe ich eine E-Mail an den Organisator und frage ob das mit der Nachmeldung so alles stimmt was ich gehört habe. Eine weitere E-Mail geht an den Online Triathlon Shop Tripower, ich frage nach Verfügbarkeiten von Triathloneinteilern.
Montag, 2. Juni
Ich bekomme eine Antwortmail vom Organisator, die Online Anmeldung ist noch bis Donnerstag offen. Danach nur noch Anmeldung am Samstag vor Ort.
Meine Frage an den Online Shop wird auch beantwortet. Doch leider wissen sie selbst nicht genau was sie geliefert bekommen. Ich surfe weiter im Onlineshop und bin mir unsicher - ich bestelle noch nicht. Wenn ich starten sollte, dann nur in der speziellen Kleidung. Das lohnt sich dann wenn ich zweimal (plus Landwasser) starte.
Ich suche in Offenburger Sportgeschäften nach "Free Laces" (spezielle elastische Schnürsenkel), finde aber leider keine. Mit diesen Schnürsenkeln spart man Zeit beim Laufschuhe anziehen.
Dienstag, 3. Juni
Ich bestelle beim Onlineshop meinen ausgewählten Orca Einteiler. Nun sollte die Lieferung sicher bis am Freitag bei mir ankommen.
Ich erfahre in einer weiteren Mail vom Organisator, das die Anmeldung am Samstag ohne Nachmeldegebühr ist. Sehr gut. Ich habe also noch bis Samstag Zeit mich zu entscheiden.
Ich schaue auf den Wetterbericht. Es sieht sehr düster aus. Ich hoffe auf bessere Aussichten.
Sportlich geht an dem Tag auch etwas. Ich gehe eine Stunde in meinen neuen Laufschuhen laufen. Wie zu erwarten wurde es schmerzhaft. Es gab jedoch nur eine Blase, welche ich auch gleich aufstach.
Mittwoch, 4. Juni
Ich überwinde mich und gehe das erste mal nach zwei Wochen schwimmen. Ich hatte mich vorher zurückgehalten, weil ich Angst hatte das sich die Erkältung wieder verschlechterte. Bevor es ins Schwimmbad ging las ich in Internet Foren ein paar Tipps wie man seine Ausdauer beim Kraulen verbessern kann. Dort fand ich dann den entscheidenen Hinweis zum Erfolg: Weniger Beine einsetzten. Das versuchte ich dann auch gleich in die Tat umzusetzen. Und es funktionierte, ich kam viel besser durchs Wasser und vor allem konnte ich viel länger schwimmen ohne Pause. Ein wichtiger Fortschritt in Sachen Schwimm-Selbstvertrauen.
Donnerstag, 5. Juni
An diesem Tag ist die Onlineanmeldung geschlossen worden. Es blieb also nur noch Samstag übrig.
Zufällig hole ich schon mittags mit dem Laptop meine E-Mails ab und siehe da, eine Mail vom Onlineshop. Leider haben sie meinen gewünschten Orca Einteiler nicht in meiner Größe da. Das heißt wenn ich am Sonntag in standesgemäßer Kleidung starten wollte, musste ich mich auf eine Alternative einlassen. Ich bestelle deswegen einen Scott Einteiler. Kurz darauf kam die Mail das er es am selbigen Tag noch wegschicken will. Das wird knapp bis Freitag, dachte ich mir.
Abends regnete es ziemlich stark in Offenburg. Da es am Sonntag auch regnen sollte ging ich mit den neuen Schuhen laufen. Doch irgendwie war mir nicht gut. Meine Beine bzw. mein ganzer Körper wollten nicht, mir war schlecht und so brach ich nach 25 min ab. Kein gutes Omen für Sonntag.
Freitag, 6. Juni
Ich fahre nach Hause (Denzlingen) und erfahre das noch kein Paket für mich angekommen ist. Wenn das mal was wird.
Sportlich mache ich nichts mehr. Ruhetag.
Die Wettervorhersage für Sonntag wird immer schlechter, Regen und Gewitter.
Samstag, 7. Juni
Morgens kommt der Triathlon Einteiler und das ebenfalls bestellte Startnummernband per Post. Ich probiere ihn gleich an, er sitzt sehr gut. Mit ihm begebe ich mich zum Testschwimmen ins Denzlinger Freibad. Ich hatte sogar den Pulsmesser an um auch das zu testen. Hauptziel war aber im Einteiler schwimmen zu üben ohne mich am Beckenrand fest heben zu müssen und das über 500m. Es läuft richtig gut. Ich habe meine Badekappe und meine Schwimmbrille an, also genau die Kleidung die ich auch beim Wettkampf anziehen werde. Der Pulsmesser liefert auch unter Wasser zuverlässig Ergebnisse. Kurz nachdem ich aus dem Wasser komme versuche ich mich schnell abzutrocknen und Socken anzuziehen. Dabei bekomme ich einen kurzen Krampf der oberen Bauchmuskel und merke das ich mich zuwenig abgetrocknet habe - die Socken werden klatschnass durch die nassen Beine. Das muss noch optimiert werden 
Mit diesem Erfolgserlebnis fahre ich mit dem zivilen Rad per Bahn nach Riegel. Doch bevor ich mich anmelde schaue ich mir den Müllersee erstmal von nahem an.

Sehr ruhig und friedlich sieht er aus. Wie wird das wohl morgen sein?
Dabei sehe ich auch schon die aufgebaute Wechselzone Schwimmen - Rad:

Ich melde mich in der Römerhalle an und nachdem ich meine Startnummer kenne, begutachte ich meinen Platz in der Rad - Lauf Wechselzone:

Am späten Abend fahre ich noch ein bisschen Rad im neuen Trieinteiler. Weil ich das kleine Sitzpolster noch testen will. Hierbei übe ich auch den Ein - und Ausstieg in die Schuhe beim fahren. Ich teste auch wie es ist barfuß in Radschuhen zu fahren. Leider bekomme ich ohne Socken nicht soviel Druck aufs Pedal, so habe ich jedenfalls das Gefühl. Es regnet und das Rad wird ziemlich schmutzig, das bedeutet ich muss es noch putzen für Sonntag 
Nach dem Radputz packe ich noch alle Sachen zusammen die ich für Sonntag brauche. Ich komme erst sehr spät ins Bett
was sicherlich nicht fördernd ist.
Sonntag, 8. Juni
Die Anreise
Der Start war auf 11:15 angesetzt, um 10:30 gab es die Wettkampfbesprechung. Also wollte ich gegen 10 Uhr in Riegel sein. Dazu stand ich gegen 9 Uhr auf. Ich entschied mich mit dem Auto zu fahren, da es immer noch sehr bedeckt am Himmel war. Meine Eltern wollten auch mitfahren. So konnte ich mich während der Fahrt noch vorbereiten und habe einen Powerbar Riegel verdrückt. Normalerweise sind die während des Wettkampfs gedacht. Mit viel Wasser habe ich ihn dann aber auch so runterbekommen.
Als wir dann von der Autobahn nach Riegel fuhren waren die Ausschilderungen für Römerhalle und Gewerbegebiet Kleinefelde durchgestrichen. Aber gleich darauf kam ein großes Hinweisschild "Parkplatz Triathlon". Super dachten wir uns und fuhren den Schildern nach. Doch plötzlich ging es nicht mehr weiter und es gab heftige Diskussionen. Wir fragten eine Feuerwehrmann nach dem Parkplatz, aber der wusste auch nicht bescheid. Wir drehten wieder um und fuhren in Richtung Römerhalle. Auch zu dieser Einfahrt gab es eine Absperrung, doch der Feuerwehrmann lies uns noch durch. Zuerst fuhren wir wegen "internen Kommunikationsproblemen" in Richtung Müllersee, so langsam wurde es auch zeitlich eng. Doch dann drehten wir doch in Richtung Römerhalle um und ich konnte meine Rad-Lauf Wechselzone einrichten. Weil ich immer noch dachte es wurde regnen stülpte ich einen kleinen Korb über die Laufschuhe. Auch ein paar zweites Socken legte ich dazu, falls die ersten nass sein sollten.
Positiver Pessimismus!.
Als ich fertig war fuhr ich mit meinem Rad an den Müllersee. Dort musste ich meinen Helm zeigen und ich bekam meine Startnummer auf die Hand. Dann stellte ich mein Rad in den "Stellplatz". Ich legte mein Handtuch auf das Rad und stellte die Schuhe mit aufgerollten Socken neben dran. Den Helm legte ich auf den Boden und klappte auch schon gleich meine Sonnenbrille auf. Soweit so gut, doch die Kampfrichterin machte mich darauf aufmerksam, das beim Rad später nichts mehr liegen sollte. Ich richtete jedoch zu erst meine "Schwimmen Wechselzone 1" ein. Und legte die gelbe Plastiktüte, welche wir bekommen hatten, auf den Rasen. Dort sollte alles rein was man beim Schwimmen ausziehen wollte. Die Plastiktüten wurden dann nach dem Schwimmen zum Ziel transportiert. Dann ging ich wieder zum Rad und holte das Handtuch. Da eine Passage von Wechselzone Schwimmen-Rad1 zu Schwimmen-Rad2 ein kleiner Kiesweg war, entschied ich mich die Schuhe gleich nach dem Schwimmen anzuziehen. Schont die Füße, aber nicht das Material wie ich später feststellte.
Wie ich im Nachhinein feststellte war die Startnummer 149, welche neben mir ihren Wechselplatz hatte, die spätere
Siegerin des Frauenrennens. Aufgrund der kleinen Schuhe welche an den Pedalen hingen hatte ich schon vermutet das es eine Frau ist. Meine großen Schuhe hingegen schleifen beim schieben vom Rad und das befestigen mit Gummibändern funktioniert auch nicht, da kein Platz zum befestigen da war.
Schwimmen - Das Abenteuer beginnt
Da die Wechselzonen soweit alle eingerichtet waren ging es nun darum an das Schwimmen zu denken. Ich hatte noch eine Jacke an und meine Badelatschen. Ich versuchte mich darin aufzuwärmen:
Währenddessen hörte ich noch ein bisschen von der Besprechung mit. Dabei wurden auch die Favoriten genannt, der ein oder andere war auch schon mal auf Hawaii dabei.
So ungefähr sah die Schwimmstrecke aus, sie wurde durch zwei Bojen markiert:
Ich gab meinen Eltern die Jacke und die Badeschlappen zur Aufbewahrung. Eigentlich wollte ich mich noch mit Sonnencreme eincremen, doch "Es war keine Sonne in Sicht", also habe es dann aus Bequemlichkeit gelassen. Um 11:15 war der Start. Ich bin relativ spät zum Start gegangen, weil ich mich so lange wie möglich warm halten wollte. Ich setzte die Schwimmbrille auf und begab mich ins seichte Wasser und "machte mich nass". Vorher hatte ich ein Gespräch zweier Athleten mitbekommen, das Wasser sei 19°C warm. War ja gar nicht so kalt wie ich dachte. Und als endlich der Startschuss ertönte gingen alle ins Wasser. Ich
startete die Zeitmessung meiner Pulsuhr und war als einer der letzten im Wasser. Ich dachte ich schwimme so schlecht, da will ich den guten nicht im Weg rumtümpeln.
Positiver Pessimismus. Zuerst musste ich mich im Wasser orientieren. So viele Beine um einen herum sieht man im Freibad nur wenn es heiß und das Schwimmerbecken voll ist. Ich habe mich dann defensiv verhalten. Leider hatte ich auf den ersten Metern auch Probleme mit meiner Schwimmbrille. Auf der rechten Seite lief Wasser in die Brille. Nach einigen Abdichtungs -Versuchen gelang es mir sie einigermaßen dicht zu bekommen. Mittlerweile hatte sich das Feld auch schon auseinander gezogen. Doch ich sah immer noch Leute die dicht vor mir waren. Im See sah ich nur ihre Beine und grünes Wasser. Die Leute vor mir schwammen jedoch sogar für mich zu langsam. Ich versuchte einige Male zu überholen. Doch das klappte aus Platz- und Geschwindigkeitsgründen nicht. So blieb mir nur das hinterher schwimmen übrig.
Hier schwimme ich noch Brust um mich einzuordnen :

Hier kraule ich, was ich auch auf "gerader Strecke" gut durchgehalten habe.
Ab und zu schaute ich nach hinten ob mir das Besenbrett schon im Nacken sitzt, doch das war zum Glück nicht der Fall. Nach dem der Schwimmkurs absolviert war ging es an Land. Am Ufer sah ich schon den Kiesboden, ich dachte ich könnte schon aufhören zu schwimmen und laufen. Doch zu früh gefreut - ich konnte noch nicht stehen. So musste ich noch ein, zwei Züge schwimmen um stehen zu können. Dann
taumelte ich aus dem Wasser, sprintete zur Zeitmessung und überholte dabei noch einen Mitstreiter.
Bei der Zeitmessung legte ich die Hand zuerst falsch herum auf, so das ich nochmal zurück musste.
Zeit Schwimmen für ca. 500m (größtenteils Kraul): 0:12:42 h
Die 94. "schnellste" Schwimmzeit.
Wechsel: Schwimmen - Rad
Ich rannte zur "ersten Wechselzone Schwimmen (WZ1)". Kurz auf die Pulsuhr geschaut und irgendwas mit 180 gesehen. Ob das so gut ist für einen schnellen Wechsel? Meine Badekappe und meine Schwimmbrille hatte ich schon gleich nach dem Wasserausstieg ausgezogen. Jetzt musste ich meine Füße trocknen, um in die Socken und dann in die Schuhe zu schlüpfen. Nicht zu vergessen die Schwimmsachen noch in die gelbe Tüte zu packen. Dabei wollte mir eine Helferin vom TV Riegel helfen - doch ich lehnte ab, das wäre ja unfair den Anderen gegenüber

Leider bekam ich die Socken
nicht richtig gut angezogen. Das flutschte überhaupt nicht. Den rechten Socken habe ich dann ganz schief angehabt. Aber da musste ich durch. Beim nächsten mal hilft vielleicht hinsetzten.
Es ging
weiter über Rasen, Kies und wieder Rasen mit meinen Speedplay Pedalsystem und meinen Carbonschuhsohlen. Was für eine Materialbeanspruchung. Ich "rannte" - also so gut es ging in den Schuhen - zur "zweiten Wechselzone Schwimmen (WZ2)" um dort meinen
Helm und die
Sonnenbrille aufzusetzen. Obwohl zu dem Zeitpunkt keine Sonne in Sicht war, fahre ich ungern ohne Brille. Eine Bestätigung meiner Ansicht war, als ich von der Römerhalle zum Müllersee fuhr. Da knallte eine Fliege in mein Auge. Sehr unangenehm. Deswegen fahre ich sonst immer mit Radbrille

Hier rücke ich nochmal alles zurecht, hinter mir macht sich der "Besenradfahrer" bereit. (Doch es kamen noch einige Andere nach mir, so schlimm wars dann doch nicht)

Ich schob das Rad über die Wiese bis das "Los-fahr-Brett" kam ab dem man fahren durfte. Bevor ich aufstieg, versuchte ich jedoch erst meine Pedal Cleats zu reinigen. Das kostete auch nochmal Zeit und Nerven. Und dann ging es auch noch mit den dünnen Reifen durch tiefen Kies. Da besteht von Organisationsseite her noch Verbesserungsbedarf! So mal ich am Samstag mit meinen dicken Reifen unterwegs war und dort in dem tiefen Kies beinahe umgekippt wäre.
Die zwei Wechselzonen getrennt kosten auch Zeit, da man zweimal anhalten und sich bücken muss etc. Besser ich hätte die Schuhe am Rad befestigt, dann hätte ich nur meine Schwimmsachen in die Plastiktüte machen müssen und die Schuhe beim Rad angezogen. Da man beim Rad aber kein Handtuch deponieren konnte hätte ich mit schmutzigen, eventuell nassen Füßen die Socken anziehen müssen.
Radfahren - Die Aufholjagd
Es ging weiter mit Radfahren. Da hab ich mich drauf gefreut - Aufholjagd

Als ich los fuhr waren schon einige Zuschauer vom See in Richtung Radfahren unterwegs. Meine Klingel brauchte ich jedoch nicht einsetzen. Mein Speichenmagnet schlug nämlich lautstark an den Tachosensor an. Das war eine Sache die ich eigentlich vor dem Wettkampf noch reparieren wollte. Doch in der Hektik vergas ich das. Zu meinem Vorteil, die Leute sprangen zur Seite und drehten sich um. Da die Strecke in Richtung Römerhalle ein bisschen abschüssig war kam ich schnell auf 40+km/h. Als die Straßen wieder "frei" waren, riskierte ich meine Finger und rückte den Tachssensor zurecht. Mir war klar, dass ich die 40 km/h nicht lange durchhalten konnte. Also drosselte ich das Tempo. So mal ich den Rundkurs vorher gar nicht kannte. Durch meine Trainingserfahrungen kannte ich aber einen großen Teil der Strecke (in eine Richtung). Erst eine Woche vorher bei der Sexauer RTF fuhr ich einige Teilstrecken.
Der Rundkurs war ein typischer "Rollerkurs". Es ging in Richtung Endingen ein ganz kleines bisschen bergab und dann natürlich in Richtung Riegel wieder ein bisschen bergauf, was nach drei Runden ganz schön weh tun kann. Das "steilste" Stück war eine Unterführung
Es dauerte ein bisschen bis ich den ersten Mitstreiter einholte. Leider dauerte es auch nicht lange bis ich überholt wurde. Und zwar vom späteren
Sieger höchstpersönlich. Nach ihm kam dann längere Zeit niemand mehr. Ich wurde gleich in meiner ersten Radrunde eingeholt, beim ersten Wendepunkt. Wobei das etwas unglücklich war. Ich sah den Wendepunkt zum ersten Mal. Um mich abzusichern schaute ich nach hinten und sah einen Radfahrer. Ich sah nach vorne und entdeckte
zwei Hütchen. Ich wunderte mich kurz, fuhr dann aber
zwischen den zwei Hütchen durch. Doch plötzlich schrie es von hinten "151 nicht abkürzen". Oha, ich war zu früh abgebogen. Ich fuhr nochmal ganz außen rum, damit ich auch ja nicht disqualifiziert werde oder Ähnliches

Doch dann sagte der selbe Mann, "Das wäre jetzt auch nicht nötig gewesen". Super, so verschwendet man Energie und Zeit. Und während dieser Vorkommnisse überholte mich der Führende, weil er richtig gefahren war.
Es waren drei Runden zu fahren. Zählen musste man selber

Oder man orientierte sich an seinem Kilometerstand. Während dieser drei Runden hatte man immer einen guten Überblick wer vor einem war, da es ja eine Wendepunktstrecke war

Ich überholte ein paar und wurde auch überholt. Ich versuchte mal das Tempo mitzugehen welches einer mit seinem Zeitfahrmaschine anschlug. Kurzzeitig möglich, doch nicht für längere Zeit. Ein Zeitfahraufsatz hätte bei so einer flachen Strecke viel gebracht, doch ich wollte meinen Lenker schonen und montierte keine "Cinelli Hörner", welche ich noch im Keller rumliegen hatte.
Bei diesem Triathlon herrschte eigentlich striktes Windschattenverbot, doch was einige Athleten ablieferten hatte eher etwas mit Mannschaftszeitfahren zu tun. Um das zu verhindern bzw. zu bestrafen (vermute ich mal) fuhr immer ein BWTV (Baden-Württembergischer Triathlonverband) Kampfrichter auf einem Motorrad herum.
Auf der letzten Runde bekam ich dann auch noch Kreuzschmerzen. Lag vielleicht an den ungewohnt "dicken" Gängen und der langen Unterlenkerhaltung.
Leider gibt es von meiner "Parade Disziplin" keine Bilder

Es gibt glaube ich gar keine Bilder mit mir und meinem Rad in fahrendem Zustand
Zeit Radfahren für 24km (Ausschreibung) mit "drei" Wechseln: 0:48:41
Reine Radfahrzeit betrug auf meinem Radcomputer 0:43:44 bei 22,8km. Ich habe also ziemlich genau 5 Minuten gebraucht für die "vierte Disziplin:" Wechseln. Da besteht Optimierungsbedarf.
Die 80. schnellste Radzeit von 105. Enttäuschend, wobei man berücksichtigen muss das dabei die Wechsel enthalten sind.
Wechsel: Rad - Laufen
Es stand das Wechseln an. Ich versuchte schon während dem Radfahren aus meine Schuhen zu kommen um gleich in die Laufschuhe zu können. Das klappte auch ohne kritische Situationen, doch leider wurde ich beim ausziehen viel zu langsam. Mit drei Klettverschlüssen dauert das ausziehen auch ziemlich lange. Ich musste sogar noch runterschalten weil ich so langsam geworden bin. Es kam der Teil den ich vorher nicht geübt hatte. Ohne Schuhe (aber mit Socken) vom Rad springen und zur Wechselzone laufen. Doch das klappte zum Glück auch ohne Übung und so lief ich mein Rad tragen (wegen den schleifenden Schuhen) in Socken (arme Socken) zu meinem Platz.
Dort stellte ich mein Rad in den Schlitz, was anfangs jedoch nicht richtig halten wollte. Doch ein Helfer kam und versuchte es fest hinzustellen. Ich entfernte die Regenschutzbox und die Ersatzsocken. Erst dann konnte ich meine Laufschuhe anziehen, was ein bisschen dauerte da ich noch Schnürsenkel binden musste. Außerdem musste ich noch die Socken zurecht zupfen, da sie nicht ganz optimal angezogen wurden. Ich setzte meine Laufkappe auf nahm noch einen Schluck Wasser aus meiner kleinen (schraubbaren) Trinkflasche. Erst dann konnte ich zur Zeitmessung laufen.
Laufen - Die Qual beginnt
Die Laufstrecke führte über enge Bürgersteige zuerst parallel zur Radstrecke, dann durch das Riegler Zentrum, am Bahnhof entlang, vorbei an der Wasserverpflegung, einem kleinen Anstieg wo es dann links zum weiteren Rundkurs ging und rechts das Ziel war.
Nach der Zeitmessung ging es wirklich nur leicht bergauf. Doch das merkte ich sofort in meinen Waden. Da merkte ich das mir ein sehr spezifisches Trainingselement beim Triathlon noch fehlt. Das Koppeltraining, speziell das Laufen nach voller Intensität radfahren. Eigentlich hatte ich vor das noch vor Landwasser zu üben, doch für Riegel war es zu spät. Das merkte ich in der nächsten Minuten schmerzhaft, das mir diese Erfahrung noch fehlte.
Hie sieht man in einem Video (4 MB, MPEG) wie ich das Laufen begann:

Kurz nachdem ich das laufen begann, spürte ich eine ziehenden Schmerz in meiner linken Arschbacke. Eine Zerrung? Ein Krampf? Jedenfalls nichts angenehmes. Ich lief weiter und bekam Seitenstechen. Mein Cousin hat mir im Vorfeld noch geraten beim laufen nicht zuviel zu trinken, da es sonst zu Seitenstechen kommen kann

So lief ich die Hälfte des Rundkurses und bemerkte das eine Schlaufe am Schuh nicht ganz in Ordnung gebunden war. Ich hielt also an zog die Schnürsenkel zurecht. Das war auch das einzige Mal das ich angehalten habe. Ansonsten bin ich trotz diverser Schmerzen durchgelaufen. Ich wurde natürlich gleich auf den ersten Metern überholt, da viele Leute auf dem Rundkurs unterwegs waren. Gleich in der ersten Runde wurde ich auch von einer Kampfrichterin auf einem Rad ermahnt die Startnummer nach vorne zu machen. Wobei ich mir sicher war, dass ich sie nach dem Wechsel nach vorne getan habe. Was durch das obige Video auch festgehalten wurde. Doch anscheinend habe ich die Nummer wieder mysteriös nach hinten verfrachtet.

Der Rundkurs war viermal zu laufen bevor man ins Ziel durfte. Die Anzahl der Runden konnte man sich merken, weil man ein Haargummi um den Arm bekam. Wenn man drei Haargummis hatte konnte man ins Ziel laufen.
Doch bevor es so weit war, waren noch der ein oder andere Meter zu absolvieren.
Auf der ersten Runde nahm ich gleich etwas zu trinken von der Wasserverpfelgung. Ein weiterer Fehler, aber halt Gewohnheitssache. Beim Radfahren macht das trinken nicht so viel aus, doch beim laufen schon. Denn der Magen ist ja immer in Bewegung. Es ging mir also immer schlechter. Doch ich wollte nicht aufgeben und lief weiter. Mittlerweile kam auch die Sonne heraus und es wurde warm. Es überholten mich allerlei Leute. Doch ich konnte nicht erkennen, wie viele Runden sie noch zu laufen hatten. In diesem Moment war mir das auch ziemlich egal was für Leute mich überholten, ich wollte einfach nur durchkommen.
Die Fans an der Strecke feuerten kräftig an. So hatte zum Beispiel ein kleines Mädchen eine Kuhglocke auf der sie rum trommelte und "schneller, schneller" rief.
Ich von hinten beim laufen.
Als ich in die letzte Runde ging, sah ich auf meiner Uhr eine Zeit kurz vor 1:30. Ich überlegte ob ich mich noch quälen sollte und versuchen die 1:30 Grenze zu knacken oder "gemütlich" bzw. ohne weitere Schmerzen weiter zu laufen. Das Seitenstechen wurde besser, da ich aufgehört hatte zu trinken und nur noch Abkühlung mit dem Wasser vornahm. In der letzten Runde jedoch wollte ich nur den Mund ausspülen, da verschluckte ich mich am Wasser. Es ist vor allem gewöhnungsbedürftig, etwas abzulehnen wenn es einem dauernd angeboten wird.
Dann lief ich ein letztes Mal an der "Haargummiausgabe" vorbei und durfte mit drei Haargummis ins Ziel abbiegen. Das tat ich auch, noch ein letztes Mal den kurzen Anstieg hoch und dann das Ziel suchen

Ein wenig desorientiert fand ich auch die Zeitmessung hielt den Zeitnahmechip auf den Sensor und beendete meinen ersten Triathlon. Ich war eigentlich ganz ausgeruht im Ziel, da ich durch die Zerrung in der linken Pobacke/oberen Oberschenkel nicht wirklich schnell laufen konnte.
Zeit Laufen für 5km: 0:32:52. Man sieht das es nicht gut lief

Sogar der älteste Starter in der Altersklasse 70 war beim laufen schneller als ich.
Die 99. "beste" Laufzeit.
Ziel
Hier bin ich kurz nach dem Zieleinlauf zu sehen, sehr entspannt im Gegensatz zu
anderen Athleten wie ich finde
Durch den "entspannten Lauf" war ich gut erholt um mich auf das Essen zu stürzen. Zu trinken gab es Wasser und kalten Zitronentee. Zum essen gab es geschnittene Äpfel, Wassermelone und Bananen. Hier esse ich gerade lecker Obst:
Bilder vom Sonntag, Jedermanntriathlon Rigolator 2008 (leider nur ich auf den Motiven)
Einige Bilder enthalten den Zusatz "tvriegel", das sind Bilder welche ich aus den offiziellen Fotoalben entnommen habe.
Meine Gesamtzeit inklusive Wechsel betrug 1:34:15 (ich persönlich habe 1:33:15 gemessen) mit einem 159er Durchschnittspuls.
Durch das fehlende eincremen holte ich mir auch noch einen deftigen Sonnenbrand:
Man sieht genau wo der Triathloneinteiler gesessen ist
Positiv:
* Rundkurs beim Radfahren und Laufen, für Zuschauer attraktiv
* Nette Helfer
* Ausreichend und gute Verpflegung im Ziel
* Fotos vom Wettkampf (und sogar kostenlos zum anschauen)
Negativ:
* Kies bei Wechsel Schwimmen - Rad
* schlechte Parkplatz Ausschilderung
Weiterführende Links zum Thema:
http://www.tvriegel.com/
http://www.tvriegel.de/.../Ausschreibung.htm
http://www.badische-zeitung.de/.../am-schluss-hat-8217-s-spass-gemacht
http://www.badische-zeitung.de/ueberraschung-zur-premiere