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von: anfritz | am 25.05.2012 - 02:45 | 0 Kommentare | 3772 Aufrufe
An Pfingsten geht es durchs "Ländle" (Baden-Württemberg), mit quäldich.de. Mein Bericht über "Gleiten, Pech und Pannen".
3 Etappen mit ca. 150 km und jeweils 2000-3000 Höhenmeter. Stuttgart- Offenburg - Balingen - Stuttgart.
Um mein Rad für die 450 km fit zu machen, habe ich einiges geändert. Optisch stechen die Citec Laufräder heraus (auf die ich 1,5 Monate waren musste) und eine Tasche am Oberrohr (für den kleinen Hunger). Ansonsten habe ich auch noch viel am Rad erneuern (müssen), so das ein ziemlich neues Fahrgefühl entsteht. Da wären: Sattel, Kette, die 5 kleinsten Ritzel, Mäntel, Schläuche. Ich hoffe vor den drei Tagen non-stop-radeln werde ich mich daran gewöhnen.
Mein Rad im behüteten Keller
Freitag, 25.5.: Denzlingen - Stuttgart (202 km)
Ankunft um 1500 in Stuttgart. Mein Rad lebt. Die erste Belastungsprobe - S Hbf zum ibis Hotel. 3 km mit dem Rennrad. Ich brauche 40 min (Ortientierungsplrobleme) ... Das Zimmer ist ziemlich klein, die Nacht im Doppelbett wird kuschlig.
Notiz an mich selbst: Egal um wie viel Uhr, die Bahn ist an Feiertagen immer voll. Aber wenigstens KA - S konnte ich sitzen, bei einer sympathischen Schulklasse aus Reutlingen, welche gerade aus dem Landschulheim bei uns in der Nähe kam.
Samstag, 26.5.: Stuttgart - Offenburg (geplant: 155 km, 2.400 Hm)
Start 900 am Marienplatz, Jan (Chef vom Ganzen) instruiert und schaut wer alles da ist. Start der Gruppen 1, 2, 3. Ich in Gruppe 2 vorne dabei. Vielleicht etwas zu weit vorne, der Windschatten war fast nicht vorhanden. Also versuchte ich mich nach hinten fallen zu lassen, um morgen auch noch fit zu sein.
Nach einem kleinen Anstieg gab es eine lange gut geteerte Abfahrt, welche ich leider nicht ganz genießen konnte (musste dauernd bremsen). Nach ein paar Metern wollte ich einen Mitfahrer überholen, was leider mit einem Sturz endete. Ich musste einem blockierten Hinterrad ausweichen, an einer Stelle wo man eigentlich nicht wirklich bremsen musste.
Material kaputt - Fahrer ok. Ca. zwei Monate auf das Laufrad gewartet, ca 2 Wochen in meinem Besitz und schon Totalschaden. Desweitern musste meine lang gediente Rudy Project Brille dran glauben und der Helm erfüllte ehren- und sinnvoll seinen letzten Dienst.
Das einzige was verletzt ist, ist der (Radfahrer)Stolz, das was wehtut sind die "Ratschläge" der Kollegen. Klar hätte ich nicht so hart fahren müssen, dem blockierten Hinterrad gebe ich auch nicht die Schuld - auch er zeigte nur eine Reaktion auf seinen Vordermann der sich verlenkt (?) hatte.
Nach 97,90 km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 24,80 km/h und einem Durchschnittspuls von 137 bpm war dann Schluss. Denn mit dem Vorderrad ging es nicht mehr weiter.
Vorderrad Felge küsst Bordstein
Dank der beiden Guides und eines Mitfahrer, fühlte ich mich gut versorgt. Es kam dann auch noch Gruppe 3 vorbei, aus der dann eine Abholmöglichkeit für mich organisiert wurde. Währenddessen ich darauf wartete, telefonierte ich mit meinem Bruder, welcher mir "neues Material" liefern sollte. Und so wendete sich vorerst alles zum Guten. Ich wurde nach Offenburg gefahren, in der Stadt habe ich immerhin 6 Jahre lang studiert und gelebt. Sicherlich hätte ich es besser gefunden, wenn ich selber mit dem Rad rein gefahren wäre. Aber ich muss froh sein das (mir) nicht mehr passiert ist.
In Offenburg hatte ich das Glück, das es einen großen Intersport Händler gibt, welcher samstags immerhin bis um 19:00 hr auf hatte. Hier holte ich einen neuen Helm, mein Bruder brachte mir ein neues Vorderrad und eine neue Sonnenbrille. Ich konnte also weiterfahren.
Sonntag, 27.5.: Offenburg - Balingen
In den getrennten Betten hatte ich ziemlich gut geschlafen, aber als ich aufstand hatte ich die Befürchtung den Sturz überall zu spüren. Zum Glück spürte ich nichts, kein dumpfen Schmerz wie ich es schon nach einigen Stürzen hatte.
Helm und Brille: Samstag Morgen vs. Sonntag Morgen
Heute war um 8:30 Uhr direkt vorm Hotel Start. Es ging auf der Strecke vom Offenburger Triathlon 2009 ins Kinzigtal. Bis zum Anstieg des Brandenkopfs, welchen ich von der Seite teilweise schon vom Altdorfer Radwandertag kenne.
Oben angekommen, ging es zu Fuß weiter auf den Aussichtsturm, da es aber etwas diesig war sah man nicht so weit. Und das was man sah, war für mich nicht sonderlich neu - als "UrSchwarzwälder".
Dann gab es eine Abfahrt in der ich erstmals merkte, das ich sehr schlecht auf das größte Kettenblatt schalten konnte. Und es ging weiter nach Schiltach (auch hier hatte ich eine "Verbindung", da ich dort mal 6 Monate gearbeitet hatte). Hier gab es Mittagsverpflegung und als "Nachschlag" eine Rampe nach der nächsten.
In den Bergen (Schwarzwald)
Es folgten Abfahrten und Anstiege. Bis ich nach unten schaute und sah wie sich meine Kurbel im Innenlager bewegte (meine FSA Kurbel hat eine zusammenhängende Achse). Also dem Guide gemeldet das ich Defekt habe und mit Hilfe eines 8er Inbus (dank einem Mitfahrer) die Kurbel so gut es ging wieder festgeschraubt. Doch die Pannenserie sollte weitergehen. Ein paar Kilometer weiter, in der Zweierreihe - "Pffft" mein Hinterrad ist platt. Jetzt sind beide der 4 Wochen alten Latexschläuche (9 Euro/Stk) kaputt Ein teures langes Wochenende.
Gegen Schluss kamen wir zur Burg Hechingen Hohenzollern, es herrschten an diesem Tag viele Gerüchte über den Anstieg. Zum einen sollte er (laut Höhenprofil) extrem steil sein und zum anderen war ein "Classic-Rock-Konzert" angesagt, was die meisten (inkl. mir) aus Gruppe 2 dazu veranlasst hat gleich ins Hotel zu fahren und nur ein paar wenige den vermeintlich schweren Anstieg in Angriff genommen haben.
Am Ende des Tages standen 153 km mit einem Durchschnitt von 20,90 km/h und ein Durchschnittspuls von 131 bpm auf meinem Tacho.
Montag, 28.5.: Balingen - Stuttgart
Die Übernachtung erfolgte in der "Honeymoon Suit" des Hotels, ein riesen Zimmer mit eigener Couch. Nur leider war das Bett etwas weich, so das ich von meinem "Bettabschnittsgefährten" (BAG) das ein oder andere Mal aus dem Schlaf geholt wurde.
Nach einem kleinen Frühstück (hab nicht viel runter bekommen an dem Tag) ging es mit dem Rad in das Hotel der anderen. Hier kam ich gerade rechtzeitig an, als mein Name aufgerufen wurde. Da es nach Vornamen ging konnte ich noch mein Hinterrad aufpumpen und meinen nächtlich geflickten Latexschlauch testen. Das war so eine Sache. Ich hatte extra Flickzeug mitgenommen - dann aber die neue Klebetube nicht aufbekommen. Dank der Hotelempfängsdame (ca. 65-70, vielleicht altert man in dem Gewerbe auch schneller und sie war jünger) habe ich um 23:15 einen Nagel für die Tube bekommen.
Viel zu warm angezogen. Ich beim Start in Balingen
Aber zurück zum Radfahren, es ging ca. 3 km lang flach zum einfahren, um dann mit einem kleinen Hügel zurück ins QuälDich-Feeling abzutauchen bzw. aufzusteigen. Den weiteren Verlauf kann man sich ja auf der offiziellen QD Homepage durchlesen. Zu meinem persönlichen Verlauf kann ich nur ergänzen, das die Technik diesmal gehalten hat (bei anderen leider nicht) und heute eher meine körperlichen Probleme (Schienbeinreizung) zum Zuge kamen. Aber am letzten Tag war das verkraftbar, ich hatte befürchtet es würde früher passieren.
Nach 143 km mit einem Geschwindigkeitsdurchschnitt von 20,80 km/h und 124 bpm kamen wir dann wieder am Stuttgarter Marienplatz an. Leider gab es keine offiziellen Waschmöglichkeiten und so mussten mein "BAG", der mich netterweise zurück nach Denzlingen fuhr, ungewaschen los.
Gesamt Rad: Samstag Morgen vs. Montag Nachmittag
Fazit
Super Tour, nette Mitfahrer, unnötiger Sturz. Gerne wieder.
Meine Bilder (meistens von Gruppe 2), gemacht mein meiner Smartphone Kamera (Nokia N8 mit 12MP):
http://bilder.denztown.de/album_quäldich.de-Ländle-Rundfahrt-2012_47.html
Weiterführende Links zum Thema:
http://reisen.quaeldich.de/.../